"AS TIME GOES BY" - Lebensende und Sinnfragen im Gespräch
Beschreibung
Der dritte Vortrag der Rothenburger Diskurse am Campus: Angelina Mühl spricht unter dem Titel „Jugend, Tod und Tugend im Kontext nordalpiner Aktdarstellungen des 15. und 16. Jahrhunderts“.
Zu Beginn des 16. Jahrhunderts entwickelte sich nördlich der Alpen eine neue Bildgattung. Diese zeichnete sich durch einen eigenen Themenkanon aus. Im Mittelpunkt standen oft Hexentreffen, die Vanitas der Venus und die Erotik der Mutter Gottes. Der weibliche Akt, meist dargestellt durch eine junge, schöne Frau, war dabei ein zentrales Motiv.
Künstler wie Albrecht Dürer, Lucas Cranach der Ältere und Hans Baldung Grien prägten diese nordalpinen Aktdarstellungen. Lange Zeit wurden sie als bloße Renaissance-Äquivalente moderner Pin-Up-Darstellungen betrachtet. Bei genauerer Analyse zeigen sich jedoch tiefere Reflexionen über frühneuzeitliche Vorstellungen von Weiblichkeit. Diese Werke werfen Fragen auf, die bis in die Gegenwart hineinreichen.
Angelina Mühl ist Kunsthistorikerin. Sie hat sich auf die Malerei und Grafik des 15. und 16. Jahrhunderts im nordalpinen Raum spezialisiert. Ihre Forschung fokussiert insbesondere die nordalpinen Aktdarstellungen und die Geschlechterdarstellungen in der Kunst der Frühen Neuzeit. Mühl arbeitete als freie Mitarbeiterin an den Kunstsammlungen der Stadt Nürnberg und am Deutschen Kunstarchiv. 2019 wirkte sie an der Ausstellung „Michael Wolgemut – Mehr als Dürers Lehrer“ mit.
Adresse
Campus Rothenburg
Hornburgweg 26
91541
Rothenburg ob der Tauber