Theodor Fontane war selbst leidenschaftlicher Leser der Werke von Hans Christian Andersen und setzte dessen Märchen auf seine persönliche Liste der besten Bücher. Anlässlich des 200-jährigen Geburtstagsjubiläums Fontanes möchten wir den Neuruppiner Schriftsteller und bekennenden Hans-Christian-Andersen-Fan selbst zu Wort kommen lassen. In der Theaterlesung "Grete Minde" begegnen wir dabei einer starken Frauenfigur Fontanes, die den gesellschaftlichen Konventionen ihrer Zeit ebenso wenig entspricht wie viele der Außenseitercharaktere, die wir auch aus Andersens Märchen kennen.

Zum Werk: Historische Genauigkeit ist es nicht, was Theodor Fontanes 1879 erschienene Novelle beherrscht. Hier geht es vielmehr um "Charakter", um Menschenschilderung. Auf zwei Jahre verdichtet Fontane die Geschehnisse um sein höchst dramatisches Charakterbild der Grete Minde und webt die Geschichte ein in ein kunstreiches Geflecht aus Sagen- und Märchenmotiven, Volksliedern und balladesken Tönen. Auf der Bühne dramatisch zum Leben erweckt wird Fontanes Werk von Christian Klischat, dem "Wunder vom einem Ein-Mann-Theater" (Fränkischer Anzeiger), welcher bereits mit seinen Theatersolos "Schischyphusch", "Schinderhannes", "Frankenstein" und "Judas" das Rothenburger Publikum begeistern konnte.

Spiel: Christian Klischat, Regie: Götz Brandt, Ort: Städtischer Musiksaal, Kirchplatz 12, Karten: Erwachsene 15 Euro; Schüler/Studenten 10 Euro, Tickets unter www.reservix.de oder beim Rothenburg Tourismus Service und an der Abendkasse